Was sind Legionellen?
Es sind Bakterien, die sich im Wasser bei Temperaturen von ca. 25 bis 50°C vermehren. Davon gibt es etwa 50 Arten. Die häufigste und für uns Menschen gefährlichste Art sind die „Legionella pneumophila“.
Vermehrung
Die optimalen Lebensbedingungen finden diese Bakterien in unserem Warmwasser-Netz, das heisst in Boilern und Leitungen von Gebäuden. Die grösste Vermehrung findet zwischen 30 und 45°C statt. Bei diesen Temperaturen verdoppelt sich die Anzahl dieser kleinen Lebewesen ca. alle 6 Stunden. Ab 50°C können sich Legionellen kaum noch vermehren , ab 55+C ist keine Vermehrung mehr möglich, ab da erfolgt die Abtötung der Legionellen, ab 60°C innert wenigen Minuten.
Auf was muss ich achten?
Die Übertragung der Legionärskrankheit – so wird diese genannt – erfolgt über den Kontakt mit der Lunge durch das einatmen das Dampfs. Folglich sind vor allem Klimaanlagen, Rasensprenger, Berieselung über dem Sitzplatz oder auch Whirpools perfekte Träger dieser Bakterien. Überall wo Wasserdampf oder feine Tropfen entstehen, die eingeatmet werden können. Also zum Beispiel auch beim Duschen besteht eine mögliche Gefährdung. Beim trinken von legionellenhaltigem Wasser dagegen besteht keine Gesundheitsgefahr.
Gesetzliche Grundlagen / Empfehlungen
Bei Einfamilienhäusern gibt es noch keine Vorschriften betreffen Warmwasser-Temperaturen. Es wird aber empfohlen, das Warmwasser jeden Tag auf mindestens 55°C aufzuheizen.
Bei Mehrfamilienhäusern verlangt das Gesetz eine tägliche Erwärmung auf mindestens 60°C. Ausnahmen sind Anlagen mit sogenannten Frischwasser-Stationen. Diese funktionieren im Durchlauf Prinzip. Das kalte Wasser wird bei Bedarf beim Durchlaufen eines Wärmetauschers direkt von der Netztemperatur (ca. 7°C) auf die gewünschte Temperatur erhitzt. Es hat bei diesem System also kein stehendes Wasser, das in einem Boiler verweilt und damit haben die Legionellen keinen Lebensraum.
Es wird aber auch Empfohlen, nach längerer Abwesenheit den Heisswasserhahn längere Zeit laufen zu lassen, damit das Rohrleitungsnetz mit frischem, heissen Warmwasser gefüllt wird.
Auch „tote“ Leitungen, also Teile des Warmwasser-Netzes, die nicht in Gebrauch sind, sollten beim planen oder bauen vermieden werden, da sich die Legionellen von da aus verbreiten können. Das oft lauwarme Wasser in diesen „toten“ Leitungen ist der perfekte Lebensraum für diese Bakterien, um sich zu vermehren.
Wärmepumpen-Boiler
Siehe auch “Was ist ein Wärmepumpenboiler”
Auf was muss ich also bei der Anschaffung eines Wärmepumpen-Boilers in Bezug auf Legionellen achten? Sicher muss die Wärmepumpe in der Lage sein, das Wasser ohne Hilfe eines Elektroheizstabes auf mindestens 55°C zu erwärmen.
Ein Legionellen Programm, das den Boiler je nach Wunsch alle Tage oder mindestens alle 2 Wochen für kurze Zeit auf 60°C aufwärmt sollte ebenfalls vorhanden sein.
Generell ist bei einem modernen Wärmepumpen-Boiler die Gefahr von Legionellen doch eher klein, da normalerweise der Boiler die meiste Zeit gut durchströmt ist und somit Legionellen gar keine Möglichkeit geben, sich zu entwickeln und vermehren.Wärmepumpenboiler haben auch noch einige positive Nebeneffekte – so kann z.B. der Weinkeller gekühlt werden – hier würde sich ein Design, dass in den mit viel Liebe eingerichteten Keller passt anbieten.
(Titelbild: Wikipedia)